… zum gefühlten tausendsten Mal, singe ich diese Zeilen … und … niemand schläft – außer ich – gleich …

„Nochmal singen!“, weckt mich die Stimme der 3-jährigen Lea wieder. „Biiiiiiiiiiiiiitte!“

„Schatz, du musst jetzt schlafen – es ist schon spät und du schläfst doch sonst auch schon um diese Zeit!“ versuche ich verzweifelt meine Tochter zum Schlafen zu bewegen. Ich freue mich nämlich schon auf einen Abend für mich ganz alleine. Mein Mann und mein Sohn haben beschlossen ein Männerwochenende bei Opa zu verbringen. Und ich werde mir in Ruhe ein Schaumbad gönnen, bequem auf der Couch was lesen und vielleicht noch einen Film schauen …. wenn Lea endlich schläft.

„Ich bin aber nicht müde! Ich kann noch nicht schlafen! Erzähl mir eine Geschichte!“ zerstört sie mein Wunschdenken. „Lea, ich bin aber müde und möchte, dass du schläfst!“

„Mama, weißt du was heute alles im Kindergarten war?“, überhört sie meinen Einwand einfach und plappert schon los …

… von Prinzessinnen, die Frösche werden oder diese küssen, von Prinzen , die Drachen besiegen oder selber Drachen sind, von Schatzsuchen im Park und glitzernden Schätzen überall, und, und, und …

Plötzlich schrecke ich aus meinem Schlaf hoch , … alles ist ruhig, … Lea schläft – juhuuu! – und ich bin fertig – es ist zehn Uhr – ich schlurfe müde ins Bad – mache mich schnell bettfertig – und falle ins Bett – soviel zu meinem wunderbar geplanten freien Abend …

Schlafen ist ein Thema, das uns Eltern manchmal sehr lange begleitet. Wichtig zu wissen ist:

  • Ein Kind kann nur soviel schlafen, wie es seinem Schlafbedarf entspricht; der Schlafbedarf ist nicht bestimmbar, nur die Zeit, wann das Kind schläft.
  • Wenn ein Kind tagsüber viel schläft, dann nachts umso weniger und umgekehrt.
  • Eltern müssen sich immer wieder neu auf die Bedürfnisse der Kinder einstellen – herausfinden, wie viel Schlaf ihr Kind tagsüber und nachts braucht
  • Wenn wir etwas am Schlafverhalten unserer Kinder ändern wollen, dann müssen wir Geduld haben und während 7-14 Tagen konsequent sein.
  • Ein Einschlafzeremoniell kann helfen, die Kinder zum Schlaf zu führen (wenn abendliche Aktivitäten immer gleich sind, weiß das Kind was es erwartet).
  • Das Kind soll nur solange im Bett sein wie es auch schlafen kann.
  • Im 2./3. Lebensjahr verändert sich das Schlafverhalten wieder – hier kommt es häufig zu plötzlichem nächtlichem Aufwachen.
  • In diesem Alter kommt es auch durch die Entdeckung der Selbstständigkeit vermehrt zu Verlassenheitsängsten – die Kinder wollen nicht alleine schlafen; hier können Übergangsobjekte (Kuscheltier, Windel, Schnuller,… ) helfen oder der Weg ins Elternbett;
  • Sicherheit/Geborgenheit ist wichtig für das Ein- und Durchschlafen.
  • Die Schlafsituation muss für alle passen! Hier gibt es eine große Bandbreite vom eigenen Zimmer über das Bett im Elternzimmer bis zum Kind im Elternbett.
  • Die Schlafsituation ist dann richtig, wenn Kind und Eltern entspannt schlafen!

Wenn Sie Fragen zur Erziehungsthemen haben, können Sie sich gerne
an die Familienberatungsstelle von vitamin R wenden.