„Lea, aufstehen! Der Wecker hat schon dreimal geklingelt! Komm bitte frühstücken! Beeil dich!“ Langsam schaut ein verstrubbelter Kopf unter der Decke hervor. „Ja, Mama, ich komme schon.“ Zehn Minuten später – Lea ist immer noch nicht zum Frühstück erschienen – schaue ich wieder in ihr Zimmer. Da sitzt sie am Boden und spielt mit ihren Socken, die sie eigentlich anziehen sollte. „Hallo, ich heiße Max und wie heißt du?“, sag die eine Socke zur anderen. „Lea komm, mach schneller – zieh dich an und komm frühstücken! Beeil dich!“, versuche ich sie anzutreiben. „Ja, Mama, ich komme eh gleich.“ Weitere zehn Minuten später- ich warte immer noch auf Lea – schaue ich noch einmal in ihr Zimmer. Gerade gehen die Socken mit dem Unterhemd gemeinsam ins Schwimmbad … „Tief durchatmen!“, sag ich mir selbst, „tief durchatmen … nicht los schreien!“ „Lea, Schatz, beeilst du dich jetzt bitte. Wenn du so trödelst kommen wir zu spät!“, sage ich in schon ziemlich genervten Ton. „Aber Mama“, die Tränen glitzern schon in Leas Augen, „ich bin halt nicht so schnell wie du!“

Elterntipps:

Wenig nervt Eltern mehr als das Trödeln ihrer Kinder, aber …

  • das ständige Antreiben der Eltern setzt Kinder massiv unter Druck, stiehlt ihnen unbeschwerte Momente und reißt sie aus dem Spiel heraus.

Wir Eltern haben unseren Tagesplan und müssen dafür sorgen, dass die Kinder zum Beispiel rechtzeitig im Kindergarten oder in der Schule sind, aber …

  • wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Kinder im Moment leben und den Augenblick genießen – etwas, das wir uns eigentlich auch für uns wünschen.
  • meist werden Kinder durch das ständige Antreiben noch langsamer, da sie sich unter Druck vermehrt in Tagträume flüchten.

Mehr Struktur kann hilfreich sein – die Zeit vom Aufstehen bis zum außer Haus gehen z.B. mittels Wecker oder Musik immer gleich aufzuteilen (15 Minuten fürs Anziehen – 15 Minuten fürs Frühstücken – 15 Minuten fürs Frisieren und Zähneputzen …)

  • oft muss man seine Trödelkinder aber auch vor dem Tempo und dem Druck der Welt ein Stück schützen und …

wir Eltern können von ihnen viel lernen – wir können immer entscheiden, ob wir auf die Trödeleien unserer Kinder gestresst reagieren oder mit ihnen gemeinsam die Momente genießen.

Lassen Sie sich öfter einmal auf den Rhythmus Ihres Kindes ein und genießen sie es selbst langsamer zu werden!

Falls Sie noch Fragen zu diesem Thema haben:

 

Mag.a Katharina Steiner-Dorfer

Mag.a Katharina Steiner-Dorfer

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